Zwei Beiträge zur Geschichte des kmv-sg

 

Notizen zur Geschichte des Bezirks-Cäcilienverbandes «An der Sitter» von Ruedi Keel

 

Aus: Jubiläums-Broschüre " 125 JAHRE KIRCHENCHOR HEILIGKREUZ"
(verfasst zum 100-jährigen Jubiläum des Chores)

 

1.         Die «Cäcilianische Bewegung», 1868 in Bamberg entstanden und in Regensburg gefördert, versuchte die damals dringend nötige Reform der Katholischen Kirchenmusik in Gang zu bringen. Drei Programmpunkte standen im Vordergrund: Reinigung und Wiederbelebung des Gregorianischen Chorals, Pflege altklassischer Polyphonie und Verbesserung des Volksgesangs. Bereits 1870 wurde in Rorschach der St. Gallische Diöcesan-Cäcilienverein als erste schweizerische Sektion des «Allgemeinen Cäcilienvereins (ACV)» gegründet. 1875 wurde das Verbandsorgan «Der Chorwächter» (heute «Musik & Liturgie») ins Leben gerufen.

 

2.         Am 29. Oktober 1871 gründeten Musiker und Musikfreunde, welche im Sinne des Vereins sich irgendwie betätigten den «Bezirks-Cäcilienverein An der Sitter». Mitglieder waren vorerst zwölf Einzelpersonen, vornehmlich Geistliche und Lehrer. Erster Präsident und Direktor war Dr. med. Jakob Josef Römer von Häggenschwil, dem Gründungsort. Vertreten waren bei der Gründung die Kirchenchöre von Häggenschwil, Wittenbach, Bernhardzell und Muolen, ebenfalls Hagenwil, das aber bald als ausserkantonal und zum Bistum Basel gehörend ausschied. Dazu stiessen 1876 Engelburg, 1886 Heiligkreuz-Rotmonten, 1890 St. Georgen und Bruggen sowie1893 St .Fiden. Jährlich wurde ein «Cäcilienfest mit Productionen» gefeiert; ab 1877 spielte sich ein Zweijahres-Turnus ein.

 

3.         Bald bürgerte es sich ein, nicht nur Gesangsaufführungen zu organisieren, sondern vor allem in den Delegierten-Versammlungen durch Referate Weiterbildung zu betreiben: Zuerst vor allem für Dirigenten und Organisten, allmählich auch für Sängerinnen und Sänger. So sprach man 1902 noch «Über das Dirigieren». Später lauteten die Themen etwa: «Aufgaben des Cäcilienvereins (1913), «Unser Vereinsprogramm»(1915), «Pflichten einer Vereinsleitung und Pflichten der Sänger (1918)…

 

4.         Hohe Wellen warf 1918 die «Trennungsfrage» auf. Durch die Stadtverschmelzung, d.h. die Eingemeindung von Tablat im Osten und Straubenzell im Westen, waren die Chöre von Heiligkreuz, St. Georgen, Bruggen und St. Fiden zu «Stadtchören» geworden, die als «gross und stark» bei den Wettsingen bevorteilt waren, während die kleinen «Landchöre» ins Hintertreffen gerieten. Es wurde deshalb eine Trennung des Bezirksvereins in Stadt- und Landchöre erwogen. Der Bischof, Robertus Bürkler, entschied aber zugunsten der Einheit des Vereins. 1929 traten St. Maria-Neudorf, 1945 St. Otmar und 1962 Winkeln, bzw. die diesen Chören angehörigen Personen dem Verein bei. Denn noch immer waren statutengemäss Vereinsmitglieder die «Ortsgeistlichen, Chorregenten und Chormitglieder der einzelnen Pfarreien».

 

5.         Ab 1921 kam ein neuer Zug in die cäcilianische Bewegung. Das Schlagwort «Der Cäcilianismus ist erledigt», das von der Diözese Paderborn ausging, meinte, dass nicht an allzu starren Regeln festzuhalten sei, dass eine Modernisierung der Kirchenmusik durchaus angebracht sei und künstlerischer Entfaltung freie Bahn schaffe.

 

6.         Von 1922 - 1958 prägte Xaver Baumer, der Dirigent des Kirchenchores Heiligkreuz, den Bezirksverein wesentlich: zuerst als Bezirksdirigent, später als Präsident. Die Cäcilienfeste sollten nicht mehr «Wettsingen» sein, sondern den Chören gegenseitig Anregungen vermitteln. Das Volk sollte vermehrt an der Liturgie beteiligt werden durch Volkschoral, Volkssingmessen und Hochämter mit Volkssingpart. Das Präsidium des Bezirksvereins, das seit 1885 immer ein Geistlicher innegehabt hatte, wurde ab 1932 von einem Laien bekleidet. Die Vorträge wurden in ihrem Inhalt einerseits breiter, andererseits spezifischer: "Ästhetik des Chorals" (1919), "Reform der Kirchenmusik" (1923), "Die lateinische Kirchensprache in der Musik" (1927), «Priester und Sänger" (1930), "Ist der Choral schön?" (1935), "Josef Rheinberger" (1941), "Grundprobleme der Tonkunst und der Kirchenmusik" (1941), "Anton Bruckner" (1946), "Kirchenmusik und Volk" (1949), "St. Galler Kirchenmusik während 1000 Jahren" (1952), "Die Restauration des Gregorianischen Gesanges durch die Mönche von Solesmes" (1953), "Pius X. und die Reform des Kirchenmusik" (1954), "Das Rundschreiben‚ Musica Sacra Disciplina" (1956) waren einige Themen.

 

7.         Ab etwa 1959 mehrten sich überall die Stimmen, die den volkssprachlichen Gottesdienst (in der heiligen Messe) forderten. Der Durchbruch erfolgte 1963 im II. Vatikanischen Konzil mit der «Konstitution über die heilige Liturgie». Der Bezirks-Cäcilienverein «An der Sitter» leistete schon bald seinen Anteil an der Erneuerung der Liturgie und der Kirchenmusik. Am Cäcilienfest 1968 in St. Georgen wurde zwar noch – wie bisher – nach den Darbietungen der einzelnen Chöre als Gesamtchor-Aufführung eine lateinische Messe (aber immerhin für Chor und Volk), die «Missa Domini» von Othmar Schildknecht, gesungen. Das 100-Jahr-Jubiläum aber stand ganz im Zeichen der volkssprachlichen Liturgie: der Festgottesdienst vom 30. September 1972 war ein Deutsches Amt, im Baukastenprinzip zusammengestellt aus Motetten von Kuhnau, Buxtehude und J.S. Bach. Bereits zwei Jahre zuvor hatten die Chöre des Bezirksverbandes – anlässlich des Zentenariums des Diözesanverbandes – das neue Werk «Deutsche Messe» von Iso Rechsteiner aus der Taufe gehoben. (Dazu hatten die Chöre des BCV Rorschach das Deutsche Proprium von Hans-Rudolf Basler gesungen.)

 

Diese Festgottesdienste wurden vorbildlich: An den Bezirks-Cäcilienfesten gestaltete man jeweilen eine Eucharistiefeier, die jedem Chor neue Möglichkeiten zum Eigengebrauch aufzeigte. Es waren regelmässig Gesamtchoraufführungen, allenfalls in zwei Gruppen (Ordinarium und Proprium). 1980 wurde gar ein Auftragswerk des Bezirks-Cäcilienvereins «An der Sitter» uraufgeführt: Zu den Heilig-Geist-Hymnen von Richard Thalmann hatte Gion Antoni Derungs Melodien geschrieben, und das Ganze wurde zu einer Messkomposition zusammengefügt.

 

8.         Im Übrigen widmete sich der Bezirksverband vermehrt und auf verschiedene Weise der Vertiefung in die brennenden Fragen um Liturgieform und Gottesdienstgestaltung. Zum Zentenarium versuchte eine Artikelserie in der «Ostschweiz» Gedanken zur Kirchenmusik in ein breiteres Publikum zu tragen. 1971 wurde auch eine Aussprache zwischen Pfarrherren, Chorpräsidenten und Dirigenten organisiert über «Zeitgemässe Choraufgaben in der Pfarreigemeinschaft». 1980 veranstaltete das Dekanat St. Gallen zusammen mit dem Bezirksverband eine Studientagung für die Geistlichen zusammen mit den Organisten, Dirigenten und Präsidenten der Kirchenchöre. Das Thema «Liturgie - Feier oder Pflichtübung» wurde in Vorträgen von P. Dr. Walter Wiesli und in einem Podiumsgespräch behandelt. Für Chorsänger wurden die ursprünglich vom Diözesanverband ins Leben gerufenen Einkehrtage übernommen: 1975 meditierte P. Beda Baumer von Einsiedeln über die Psalmen, 1978 P. Hutter von Ebikon über das Herz Jesu und 1982 Pfarrer Richard Thalmann über den Heiligen Geist. Die Referate an den Delegiertenversammlungen griffen ebenfalls von Zeit zu Zeit aktuelle und praktische Themen auf: «Kirchenmusikalisches Schaffen im Wandel der Liturgie» (Paul Huber 1971), «Eucharistiefeier und Kirchenchor» (1977), «Musik-beispiele aus Barock, Romantik und Neuzeit» (1978), Über zeitgenössische Kirchenmusik» (1979), «Die Diözesane Kirchen-musikschule St.Gallen (1981), «Die Aufgaben eines Bezirks-cäcilienverbandes» (1983), «Cäcilianismus und die Gegen-wart» (1984) . .

 

9.         1982 gab sich der Verein neue Statuten, in denen das Verbandsprinzip, das sich seit 1915 allmählich eingebürgert hatte, endlich fixiert wurde: Mitglieder des Bezirks-Cäcilienverbandes «An der Sitter» sind nunmehr die angeschlossenen Kirchenchöre als solche, nämlich Bernhardzell, Bruggen, Engelburg, Häggenschwil, Heiligkreuz, Muolen, St .Fiden, St. Georgen, St. Maria-Neudorf, St. Otmar, Winkeln und Wittenbach (Art. 3 der Statuten).

 

 

 

Präsidenten des BCV resp. des kmv-sg (nachgeführt)

 

Dr. med. J.J. Römer, Häggenschwil 1871 - 1885

Pfr. Zehnder, Wittenbach 1885 - 1896

Pfr. J. Scherrer, Häggenschwil 1897 - 1914

Pfr. J. Sutter, Wittenbach 1915 - 1918

Kaplan B. Stolz, Bruggen 1919 - 1920

Pfr. U. Zurburg, Bernhardzell 1920 - 1932

Prof. Dr. P. Hildebrand, Bruggen 1932 - 1948

X. Baumer, Heiligkreuz 1949 - 1958

H. Bauser, St. Otmar 1958 - 1968

Eugen Mettler, Bruggen 1968 -1992

Josef Knechtle, Engelburg (ad int.) 1992 - 1995

Beatrice Zwickl-Baur, Wittenbach 1995 - 2004

Hans Göldi, Bruggen (ad int.) 2004 - 2005

Daniela Paci, St. Georgen, 2005 – 2009, Co-Präsidentin

Christian Rothenberger, Muolen, 2005 - 2013, Co-Präsident  

Elisabeth Stehle-Del Medico, Heiligkreuz 2009 - 2014, Co-Präsidentin
Ruth Müller-Schumacher, Waldkirch 2013 - 2014, Co-Präsidentin

Linus Rusch, Bernhardzell 2014 - 2023
Jeannine Frommenwiler, Bruggen (ab 2023) 

 

 

Bezirksdirigenten (nachgeführt)

 

Dr. med. J.J. Römer, Häggenschwil 1871 - 1886

Lehrer Eberle, Häggenschwil 1889

Lehrer J. Müller, Engelburg 1890 - 1899

Lehrer J. Hasler, Bruggen 1899 - 1922

Lehrer X. Baumer, Heiligkreuz 1922 - 1949

Lehrer J. Tschirky, Bruggen 1949 - 1968

Lehrer K. Eigenmann, St. Otmar 1968 - 1969

Lehrer J. Keusch, St. Fiden/Zollikerberg 1970 - 1973

Lehrer J. Huber, St. Otmar 1973 - 1977

Mario Schwarz, St. Otmar/Berg 1977 - 1984

Othmar Schildknecht, St. Georgen 1985 -1992

Mauro Rezzonico, St. Maria-Neudorf 1992 - 1994

Markus Lang, Wittenbach 1995 - 2000

Dirigenten ad hoc ab 2000:

Hans Eberhard, Domkapellmeister, musikalische Verantwortung bis 2011

Dorien Wijn, Bernhardzell, seit 2011 Musikkommission

Joachim Oberholzer, Gaiserwald, seit 2011 Musikkommission  

 

 

 

 

Zum Autor Ruedi Keel

Von Beruf war Dr. Ruedi Keel Jurist und ehemaliger Departementssekretär im Departement des Innern des Kantons St. Gallen.

Aus seiner Passion zur Geschichte verfasste er u.a. eine "Kleine Geschichte des Bezirks-Cäcilienverbandes 'An der Sitter' 1871 – 1996" zum 125-jährigen Jubiläum dieses Verbandes. Im BCV hatte er einige Jahre das Amt des Vize-Präsidenten inne.

Ruedi Keel schrieb auch zum 100-jährigen Jubiläum des Kirchenchores Heiligreuz (St. Gallen) eine Broschüre zur 100-jährigen Vereinsgeschichte und verband diese mit dem geschichtlichen Geschehen und der Entstehung und Entwicklung der katholischen Pfarrei Heiligkreuz und der Kirchenmusik. Diese Vereinsgeschichte wurde auch in der Jubiläums-Broschüre zum 125-jährigen Bestehens des Chores (1885 – 2010) verwendet.

Er gehörte dem Kath. Kirchenchor Heiligkreuz 59 Jahre als Bassänger an und war Kassier, Aktuar und mehrmals Präsident.

 

 

Vom «Bezirkscäcilienverband An der Sitter» zum «Kirchenmusikverband Region St. Gallen» von Hans Göldi

Aus: Jubiläums-Broschüre "125 JAHRE KIRCHENCHOR HEILIGKREUZ"

 

Seit den späten 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich das kirchliche Umfeld unserer Chöre nachhaltig gewandelt: Das «katholische Milieu» ist verschwunden; die Kirche ist aus «ihrem Treibhaus» (Bischof Ivo Fürer) herausgetreten; die Bindungen zur Kirche sind lockerer geworden; restaurative Strömungen seit den 90er-Jahren hemmen den frühlingshaften Aufbruch der Konzilsjahre. Zudem haben viele Chöre nach dem Konzil die neue Vielfalt in der Liturgiegestaltung nur zögerlich aufgegriffen…

 

Im gesellschaftlichen Umfeld bestimmt ein wachsender Individualismus die Lebensgestaltung, welche von einer Vielzahl von Ideologien umworben wird; Rationalisierung und Umstrukturierungen in der Arbeitswelt schaffen einerseits vermehrt Freizeit, fordern andererseits aber Arbeitende immer intensiver…

 

Es war kein leichtes Unterfangen, das Verbandsschiff durch all diese Strömungen zu steuern. Zwar fanden auch in den 80er-Jahren weiterhin Verbandsfeste und Delegiertenversammlungen statt, aber zu Beginn der 90er-Jahre wurde ernsthaft über eine Verbandsauflösung nachgedacht. Krisen haben ja immer auch die Chance, eine Situation gründlicher zu überdenken und zu hinterfragen. Nach langem Hin und Her beschloss die DV 1992 gegen eine bedeutende Minderheit, den Verband weiterzuführen. Josef Knechtle, Engelburg, war bereit, bis zur präsidialen Nachfolge die Geschäfte interimsweise zu leiten. Beatrice Zwickl liess sich in den Vorstand wählen und brachte in den folgenden Jahren neue Ideen ein. So lag es auf der Hand, dass ihr 1995 die Führung des Verbandes anvertraut wurde – als erster Frau in der 123-jährigen Geschichte!

 

Als eine erste grosse Herausforderung für die neue Präsidentin stand das Jubiläum «125 Jahre Bezirks-Cäcilienverband An der Sitter» an. Die Verbands-Chöre hatten sich in drei Gruppen formiert und gestalteten am 24. November 1996 einen festlichen Gottesdienst im Dom; anschliessend feierten sie mit einem grossen Apéro im Bischofsflügel. Am Nachmittag fand in der Kathedrale das Gedenkkonzert des Domchors zum 50. Todestag von Domkapellmeister Josef Gallus Scheel statt. Auf das Jubiläum hin hatte Ruedi Keel eine «Kleine Geschichte des Bezirks-Cäcilienverbandes An der Sitter, 1871 – 1996» geschrieben. Das wohlgelungene Fest wurde zum Startanlass für vielfältige neue Aktivitäten.

 

Mit viel Initiative ging die neue Präsidentin ans Werk. Stimmbildungskurse, Emporentausche, Notenbörsen für Dirigentinnen und Dirigenten, Offene Singen, Singnachmittage, Einführungsveranstaltungen zum neuen Kirchengesangbuch… gaben dem Verbandsleben – neben den herkömmlichen Verbandsfesten und Delegiertenversammlungen – neue Impulse. Im Jahre 1993 konnten die Sängerinnen und Sänger von Abtwil als 13. Chor in den Verband aufgenommen werden. Mit dem Amtsantritt als neuer Domkapellmeister drängte Hans Eberhard den Domchor, der bisher ausserhalb des Verbandes gestanden hatte, dem Bezirksverband beizutreten. Eine Gastdelegation des Domchors wohnte 1996 erstmals der Delegiertenversammlung bei und 1997 trat dieser als 14. Chor dem Verband bei. 1998 gab sich der Verband neue Statuten und einen neuen Namen; er hiess ab jetzt: «Bezirkscäcilienverband BCV St. Gallen und Umgebung».

 

Nun war es naheliegend, den Domkapellmeister in den Vorstand zu wählen. Nach dem Ausscheiden von Markus Lang wurde das Amt des Bezirksdirigenten durch eine Musikkommission ersetzt, welche die Funktion des Dirigenten jeweils ad hoc besetzt. Hans Eberhard brachte in der Folge viele neue musikalische Impulse ein und so erhielten auch die Verbandsfeste ein neues Gesicht, indem sie vornehmlich als «Mustergottesdienste» gestaltet wurden. Sie sollten aufzeigen, wie gross der Gestaltungsraum der Liturgie geworden ist.

 

Im Jahre 2004 trat Beatrice Zwickl – nach neun erfolgreichen Präsidialjahren und drei vorausgegangenen Vorstandsjahren – aus der Verbandstätigkeit zurück. Und nochmals drohte der Verband in eine Krise zu stürzen: Niemand wollte sich finden lassen, um ihn weiterzuführen. In der Not sprang Hans Göldi – dazumal Präsident des Diözesanen Cäcilienverbandes – ein, um die Geschäfte interimsweise zu betreuen. Mit einem ultimativen Schreiben an alle Chorpräsidien wurde im März 2005 zu einer Aussprache über die Nachfolge im Präsidium geladen. Das Ergebnis dieser Sitzung: Daniela Paci, St. Georgen, und Christian Rothenberger, Muolen, stellten sich zur Verfügung, den Verband im Co-Präsidium zu leiten, was dann auch an der Delegiertenversammlung einstimmig bestätigt wurde. Somit konnte die Fahrt in die Zukunft weitergehen…

 

Im Jahre 2006 verabschiedete die Delegiertenversammlung des Diözesanen Cäcilienverbandes DCV die Anträge des Vorstandes zur Neuorganisation des Bistumsverbandes. Der Verband heisst neu «Kirchenmusikverband Bistum St. Gallen KMV-BiSG». Zugleich wurde die Zahl der Bezirksverbände auf acht reduziert und diesen teilweise neue Territorien zugeordnet. So konnte der BCV St. Gallen und Umgebung die Chöre Gossau-Andreas, Gossau-Paulus, Andwil-Arnegg und Waldkirch willkommen heissen.

 

An der Delegiertenversammlung 2007 gab sich der Verband den vom Bistumsverband vorgeschlagenen neuen Namen: «Kirchenmusikverband Region St. Gallen KMV-SG». Gleichzeitig wurden neue Statuten verabschiedet. So konnte der Verband nun mit zeitgemässen Vorgaben auftreten. Um die Umgestaltung auch nach aussen sichtbar zu machen und die neuen Chöre zu integrieren, wurde ein gemeinsamer Anlass in Gossau geplant. Hans Eberhard hatte ein reiches Programm vorbereitet und am Vorabend des Bettags 2009 trafen sich die Chöre in der Andreaskirche zu einem festlichen und nachhaltigen Gottesdienst. Der Festtag klang mit einem frohen Zusammensein bei Speis und Trank aus.

 

Nun gilt es wieder Alltagsarbeit zu leisten, was da heisst: Mitgestalter der Liturgie zu sein und das beeindruckende Erbe und den musikalischen Reichtum unserer Zeit in die Zukunft unserer Kirche zu tragen.

 

Engelburg, April 2010
Hans Göldi

 

  

 

Die von Ruedi Keel verfassten "Notizen zur Geschichte des Bezirksverbandes An der Sitter", BCV, ergänzte freundlicherweise Hans Göldi bis hin zum Wandel desselben zum "Kirchenmusikverband Region St. Gallen", kmv-sg.

 

Zum Autor Hans Göldi

- Ehemaliger Präsident des Kirchenmusikverbandes Bistum St. Gallen

- Chorleiter des Martins-Chores St. Gallen Bruggen (1983 - 2012)

- Engagiertes Mitglied des kmv-sg

- Mitherausgeber der St. Galler Kirchenmusikhefte